MARILYN UND DIE STERNE VON HOLLYWOOD
Vom Waisenmädchen zur Hollywood-Ikone
Marilyn Monroe
Los Angeles, 1942: Normas Kindheit ist einsam, ihr Zufluchtsort das Kino, wo die Hollywood-Schauspielerinnen so viel selbstbewusster sind als sie. Mit ihrer arrangierten Ehe muss sie den Traum, selbst ein Star zu werden, aufgeben. Dennoch wird Jim ihre erste Liebe und erweckt ihre Sinnlichkeit. Dann will ein Fotograf sie als Fotomodell berühmt machen. Vor der Kamera sprüht Norma vor Lebendigkeit, alle Selbstzweifel sind vergessen. Und plötzlich weiß sie: Sie will ins Rampenlicht, nur das macht sie glücklich. Doch zuerst muss sie sich von den prüden Regeln ihrer Zeit emanzipieren, um die zu werden, die sie bis heute ist: Marilyn Monroe, die größte Ikone der Filmgeschichte.
Die meisten Menschen kennen Marilyn Monroe – die Ikone. Aber kaum jemand weiß etwas über Norma Jeane Baker und wie sie zu Marilyn wurde. Norma war ein Waisenmädchen, das ihren Vater nicht kannte, deren Mutter viel Zeit in Irrenhäusern verbrachte und das sich stets nach einer Familie, nach Zuneigung und Aufmerksamkeit sehnte. Für den Künstlernamen Monroe entschied sie sich vermutlich wegen ihres Großvaters, der große Träume hatte, obwohl er ein einfacher Anstreicher war.
Die junge Norma fand sich selbst keineswegs hübsch, war schüchtern und stotterte, wenn sie vor mehreren Leuten sprechen musste. Obendrein brach sie die Schule ab. Wie solch einem Mädchen die Wandlung zu einer emanzipierten Frau gelang, die es wagte, sich durch die Schauspielerei selbst die Sterne vom Himmel zu holen, das hat uns unglaublich fasziniert, und davon erzählen wir in unserem neuen Roman.
Während der Recherche von Normas trauriger Kindheit, ihrer bewegenden Jugend und der ersten Ehejahre waren wir verblüfft, wie wenig die junge Frau zunächst mit der bekannten Ikone gemeinsam hatte. Darüber wollten wir unbedingt schreiben – unsere Leser an dieser emotionalen Entwicklungsgeschichte teilhaben lassen.
In den 30er bis Anfang der 50er Jahre, die als die Goldene Ära von Hollywood gilt, wurden Filmstars sehr verehrt und waren Vorbilder für viele Amerikaner. Anders als heute waren Filmpremieren riesige gesellschaftliche Ereignisse. Als zum Beispiel der Jahrhunderterfolg „Vom Winde verweht“ 1939 erstmals in den Kinos gezeigt wurde, feierten dies eine Million Menschen in der Premierenstadt Atlanta.
Hollywood zu Normas Zeit, das war die Verkörperung des amerikanischen Traums. Die meisten Filmmogule waren arme Einwanderer; viele Schauspielerinnen ohne Bühnenerfahrung. Alles schien möglich in diesen goldenen Zeiten der Filmindustrie. Die besten Beispiele liefern Norma selbst und Darryl F. Zanuck, der Studioboss von Twentieth Century-Fox, dessen Arbeit in Hollywood wir im Roman ebenfalls beleuchten.
MARILYN UND DIE STERNE VON HOLLYWOOD spielt 1942 bis 1947. In diese Zeit fällt die amerikanische Beteilung am zweiten Weltkrieg, die wir aus amerikanischer Sicht erzählen und der Abwurf der ersten beiden Atombomben auf Japan. Wir erzählen von einem sehr patriotischen Land im Aufbruch, von Rassismus, der damals (fast) zum guten Ton gehörte, und von einer traditionellen Gesellschaft, in der Frauenarbeit verpönt war und Mädchen, die sich vergnügen wollten, als moralisch verdorben galten. Die Amerikaner waren prüde damals, aber nicht mehr oder weniger als die Deutschen zur gleichen Zeit. Zum Beispiel war oraler Sex zwischen Ehepartnern per Gesetz untersagt. In Hollywoods Selbstzensurrichtlinien war Nacktbaden im Film streng verboten, und Gangster mussten immer sterben, damit der Zuschauer erlebte, dass Kriminalität nie gut endete.